In den vergangenen Monaten hat Europa, einschließlich Österreich, mit weitreichenden Engpässen bei der Medikamentenversorgung zu kämpfen gehabt. Die österreichische Bundesregierung hat nun entschieden, aktiv gegen diese Herausforderung vorzugehen. Durch die Implementierung eines Bündels an Maßnahmen, die von der kurzfristigen Einrichtung eines Wirkstofflagers bis zur mittelfristigen verpflichtenden Bevorratung kritischer Arzneimittel durch die pharmazeutische Industrie reichen, soll die Versorgungssicherheit erhöht werden.
Insbesondere die Pflicht zur Lagerhaltung für rund 700 essenzielle Medikamente, die einen Viermonatsbedarf abdecken sollen, ist ein zentraler Baustein der Strategie. Diese Auswahl umfasst unter anderem Schmerzmittel, Antibiotika und Medikamente für chronische Erkrankungen, die in enger Zusammenarbeit mit Experten und Beteiligten aus dem Gesundheitssektor ermittelt wurden. Bundesminister Johannes Rauch betonte die Bedeutung dieser Maßnahmen, um die Medikamentenversorgung nicht nur für den kommenden Winter zu sichern, sondern auch als Vorreiter für eine umfassende europäische Lösung zu fungieren.
Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Versorgungslage ist die Vereinfachung der magistralen Zubereitung von Arzneimitteln in Apotheken. Durch die Erhöhung des Entgelts für diese Dienstleistung um durchschnittlich 50 Prozent sollen die gestiegenen Personal- und Herstellungskosten abgefangen werden. Diese Anpassung, die seit dem 1. Januar 2024 wirksam ist, erleichtert Apotheken die Herstellung von Medikamenten vor Ort und dient als weiteres Mittel, um akute Engpässe effektiv zu managen.
Diese Maßnahmen verdeutlichen das Bestreben Österreichs, die Medikamentenversorgung seiner Bevölkerung auch unter schwierigen Bedingungen sicherzustellen. Gleichzeitig wird auf die Notwendigkeit einer langfristigen, grenzüberschreitenden Lösung hingewiesen, um die Resilienz des Gesundheitssystems auf europäischer Ebene zu stärken.
Quelle: https://www.sozialministerium.at/Services/Neuigkeiten-und-Termine/arzneimittelbevorratung.html (Zugriff 12.03.2024)